Motorradmeile soll an Gebühren scheitern

AHLEN. Mit einer Motorradmeile wollte die neu gegründete Bürgerinitiative Ahlen am 6. September (Samstag) kurzfristig einen weiteren Beitrag zur Innenstadtbelebung leisten. Das Event scheint jetzt wohl an den Gebühren zu scheitern. Die Stadt Ahlen sieht kein „überwiegendes öffentliches Interesse.“

Ini-Vorsitzender Marcel Luik hatte am 13. August in einem Schreiben an den Bürgermeister einen Antrag auf Anerkennung des öffentlichen Interesses gestellt. Und damit auf den Verzicht von Gebühren und Kosten, die in Zusammenhang mit der Durchführung stehen würden. Sie könnten sich nach seinen Berechnungen auf 3000 bis 6000 Euro belaufen.

„Die geplante Veranstaltung verfolgt ausdrücklich gemeinwohlorientierte Ziele und richtet sich an alle Bürger der Stadt Ahlen“, schreibt Luik, der auch treibender Motor für den Erhalt des Mariengartens ist. Der Antragsteller wird konkret. Sieht in der Veranstaltung, an der sich auch einige Gastronomen beteiligen wollten, eine Stärkung des sozialen Miteinanders, die Förderung von Bürgerbeteiligung und lokalem Engagement sowie eine kulturelle und soziale Bereicherung des städtischen Lebens. Nicht zuletzt führe das Event auch zu einer Belebung der Innenstadt sowie der positiven Darstellung und Förderung der Ahlener Gastronomie auch über die Stadtgrenzen hinaus. Die Veranstaltung sei nicht kommerziell, sondern gemeinnützig.

Die Motorradmeile haben die Initiatoren im unteren Bereich der Fußgängerzone ab Mariengarten geplant. Auf einer Karte sind acht Aktionspunkte markiert.

Die Stadt Ahlen reagiert in einem Schreiben vom 20. August ablehnend. Ordnungsamtsleiter Michael Göttfert informiert, dass der Verwaltungsvorstand in einer Sitzung festgestellt habe, dass ein überwiegendes öffentliches Interesse an der Veranstaltung nicht bestehe. „Ein Verzicht auf die Erhebung von Gebühren für städtische Leistungen (Sondernutzungsgenehmigung, Gestattung, Stadtreinigung) ist demnach nicht möglich“, bedauert Göttfert.

Inzwischen hat ein weiteres Schreiben zur Durchführung der Motorradmeile 2025 das Rathaus erreicht. Absender: die Freie Wählergemeinschaft Ahlen (FWG). Sie beantragt die unverzügliche Einberufung einer interfraktionellen Runde oder die Herbeiführung einer Dringlichkeitsentscheidung zur Frage der Anerkennung des öffentlichen Interesses und eines Gebührenverzichts. Öffentliches Interesse sei unzweifelhaft gegeben, so Vorsitzender Heinrich Artmann. Die Durchführung hätte für die Stadt Ahlen keinerlei zusätzliche Kosten verursacht. Vielmehr hätte sie Renommee und positive Außenwirkung gebracht und die Attraktivität der Innenstadt erheblich gesteigert. Statt privates Engagement und Eigeninitiative zu fördern, werde bürgerschaftliches Engagement entmutigt. Und: Terminlich müsse es nicht der 6. September sein.