AHLEN. Rund 35 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung der Freien Wählergemeinschaft (FWG) Ahlen zu einem Austausch am Wehr an der Rubberts Mühle. Unter den Anwesenden waren Thomas Helm, Bürgermeisterkandidat mit Unterstützung der FWG, Vertreter des Angelsportvereins, der neue ehrenamtliche Denkmalschützer, die Eheleute Rubberts-Stratmann als Nachfahren der langjährigen Mühlenbetreiberfamilie sowie der jetzige Eigentümer der Mühle, berichtet die FWG in einer Pressemitteilung.
Der FWG-Vorsitzende Heinrich Artmann stellte zunächst wesentliche Gründe für den Erhalt des Wehrs dar: seine touristische Bedeutung entlang des Werseradwegs, der prägende Charakter für das Stadtbild, die ökologische Funktion mit einer erneuerten Fischtreppe sowie die Möglichkeit, mit einer Modernisierung den Wasserstand künftig einfacher und sicherer zu regulieren.
Artmann erinnerte laut Angaben der FWG auch daran, dass die Werse seit über 800 Jahren an dieser Stelle gestaut wird. „Seit Jahrhunderten gehören die Wasserflächen an der Rubberts Mühle zum gewohnten Bild unserer Stadt“, so Artmann.
Der Angelsportverein warnte, dass ohne Wehr im Sommer nur noch ein Rinnsal bliebe, was die Fischbestände und den Angelsport in Ahlen faktisch beenden würde.
Diskutiert wurde zudem, das historische Wehr stärker in die Bildungsarbeit einzubeziehen. Als positives Beispiel wurde Soest genannt, wo ein vergleichbares Wehr zusammen mit der wieder funktionierenden alten Turbine in Betrieb gezeigt wird. Eine solche Darstellung der historischen Wasserkraftnutzung sei auch in Ahlen denkbar und könnte insbesondere für Schulklassen und die Öffentlichkeit ein Gewinn sein, heißt es im FWG-Bericht.
Kritisch wurde angemerkt, dass ein Rückbau enorme Mengen an Schlick freilegen würde, die wohl als Altlasten teuer entsorgt werden müssten. Zudem seien die betonierten Uferbereiche schwer in eine naturnahe Gestaltung einzubinden. Artmann verwies auf Drensteinfurt, wo sich der Erhalt des Wehrs als wesentlich günstiger und ökologisch tragfähiger herausgestellt habe.
Die FWG kündigte an, das Thema weiter aktiv zu begleiten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vor-Ort-Termins zeigten sich nach Angaben der FWG überzeugt, dass der Erhalt des Wehrs die bessere Lösung ist – für Natur, Stadtbild und Bürger gleichermaßen.