Helm wäre „ideale Besetzung“

Mit Harmans Nominierung läuft ein Vorstoß der Partei der Freien Wähler und der Freien Wählergemeinschaft Ahlen (FWG) bei der CDU ins Leere. Sie haben vorgeschlagen, Thomas Helm als gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten der Mitte aufzustellen und werben dafür bei CDU wie FDP um Unterstützung. In einer bereits am Pfingstmontag verbreiteten Presseerklärung bezeichnet der Vorsitzende der Freien Wähler, Rene Mohns, Thomas Helm als „die ideale Besetzung, um die Stadt bestmöglich in schwierigen Zeiten als Erster Bürger zu vertreten und zu leiten“. Der gebürtige Ahlener vereinige „politisches Geschick mit Sachverstand, Führungsqualitäten und Durchsetzungsvermögen“.

Helm, der Wirtschaftswissenschaften und Geschichte studiert hat, war bereits in jungen Jahren für die CDU Mitglied des Rates der Stadt Ahlen, ging dann nach Bonn und Berlin, war in der neuen Bundeshauptstadt unter anderem als Büroleiter des Parlamentarischen Geschäftsführers der CDU/CSU-Fraktion tätig. Im Anschluss arbeitete er für ein US-amerikanisches Unternehmen, ehe er 2015 die Leitung des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kasachstan übernahm.

Kritik am Führungsstil des CDU-Vorsitzenden

Nach seiner Rückkehr nach Ahlen vor zwei Jahren bekundete er öffentlich sein Interesse, hier wieder in der Kommunalpolitik mitzumischen, auch als möglichen Bürgermeisterkandidaten brachte er sich intern selbst ins Gespräch. Doch beim Vorstand der Ahlener CDU blitzte er mit seinen Ambitionen ab. Auf einer Mitgliederversammlung des Stadtverbands am 13. Januar dieses Jahres im Dolberger Gasthof „Zur Post“ übte Helm dann erstmals coram publico massive Kritik am Führungsstil des Vorsitzenden Peter Lehmann, dem er diktatorische Züge vorwarf. Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte Thomas Helm am Dienstag seine Bereitschaft zur Kandidatur. Er habe die Idee von Freien Wählern und FWG begrüßt, zu versuchen, alle bürgerlichen Kräfte „in ein Boot zu holen“. Nach der Festlegung auf Matthias Harman sei es allerdings nun wohl eher unwahrscheinlich, dass die CDU ihn unterstütze. Wobei festzuhalten bleibe, dass es sich zunächst lediglich um einen Vorschlag des Parteivorstands handele, die offizielle Nominierung noch ausstehe. „Jetzt muss man sehen, wie es weitergeht“, sagt Helm und kündigt an, in den nächsten Tagen weitere Gespräche führen zu wollen.