AHLEN. Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) strebt zur Kommunalwahl am 14. September keinen Zusammenschluss mit der Partei der Freien Wähler an, die sich zur Bundestagswahl in Ahlen gegründet hat. Dies bestätigt der FWG-Vorsitzende Heinrich Artmann in einem Redaktionsgespräch.
„Wir wollen unabhängig bleiben“, unterstreicht Artmann, der zusammen mit Silvia Hillebrand im Rat die Wählergemeinschaft vertritt. „Wir sind die freie, bürgerliche Kraft in Ahlen, Vorhelm und Dolberg und nehmen den Wählerauftrag ernst und bringen uns im Rat und in fast allen Gremien der Stadt ein“, fährt Artmann fort, der auch die Fraktion leitet. Ihr Ziel sei es, die beschränkten finanziellen Mittel im Sinn der Menschen in dieser Stadt einzusetzen, aber nicht irgendwelche Beschlüsse umzusetzen, die auf Parteitagen gefasst worden sind. „Wir möchten vor allem für mehr Transparenz bei Entscheidungen sorgen“, schreibt Artmann auf die Fahnen der FWG. Und in Umwandlung eines alten Sponti-Spruchs „Wir sind die, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben“, meint er: „Wir sind die, vor denen die Parteien sie immer gewarnt haben.“
In mehreren Gesprächen mit den Freien Wählern sei er zu der Überzeugung gelangt, dass es für die FWG besser sei, weiter unabhängig zu bleiben statt sich einer Partei anzuschließen. Diese Entscheidung werde von den Mitgliedern mitgetragen.
Die Freien Wähler um Veit Scholdra und Martin Pörtzel befänden sich seiner Meinung derzeit noch in einem Selbstfindungsprozess, den die FWG mühsam in ihrer ersten Ratsperiode hinter sich gebracht habe. Zur Erinnerung: Die FWG war bei der Kommunalwahl 2009 erstmals angetreten und hatte auf Anhieb sechs Mandate errungen. Wegen personeller Querelen und unüberbrückbarer Differenzen spalteten sich nach kurzer Zeit drei Mitglieder ab, die unter Matthias Bußmann unter dem Label Bürgerliche Mitte Ahlen (BMA) firmierten.
Die jetzige Absage an eine Fusion schließe eine spätere Zusammenarbeit im Rat keineswegs aus, sagt Artmann weiter. Was er für sich allerdings völlig ausschließt, ist eine erneute Bürgermeisterkandidatur wie 2020. „Ich bin 65 und habe ein Enkelkind“, bringt er seine Haltung zu dieser Frage auf den Punkt. Man habe durchaus über andere Kandidaten gesprochen, bestätigt der FWG-Chef, ohne Namen zu nennen. Aber das sei noch nicht spruchreif.