Ausbau des Glasfasernetzes: Geht Vorhelm leer aus?

Freie Wählergemeinschaft macht sich Gedanken

Ausbau des Glasfasernetzes: Geht Vorhelm leer aus?

-Christian Wolff- Vorhelm - Während im Ortsteil Dolberg mit dem Ausbau des Glasfasernetzes durch Stadtwerke und „Helinet“ ein neues Digitalzeitalter beginnt, ist Vorhelm erst bei einer Vorstufe, dem sogenannten Vectoring, angekommen. Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) macht sich dazu Gedanken und äußert in einem aktuellen Antrag die Sorge, dass das Hellbachdorf sogar leer ausgehen könnte. „In Vorhelm wird ein Glasfaserausbau in näherer Zeit wohl nicht überall stattfinden“, zeigt sich Vorsitzender Heinrich Artmann gegenüber der „AZ“ überzeugt.

Der Kreis und seine Kommunen wollen – wie berichtet – rund 15 000 Haushalte, 50 Schulen und 20 Gewerbegebiete „gigabitfähig“ erschließen. „Aber es sollen nur Außenbereiche und Gewerbegebiete, die lediglich über eine Versorgung von unter 30 Mbits verfügen und für die kein Telekommunikationsanbieter einen Eigenausbau angekündigt hat, per Breitband versorgt werden“, heißt es in dem Antrag. Das bedeutet: Überall, wo schon das Vectoring der Telekom vorhanden ist und wo gleichzeitig noch beispielsweise „Unitymedia“ seine Leitungen verlegt hat, sei es für die Stadtwerke oder andere Anbieter fast aussichtslos, 40 Prozent der Nutzer für neu zu verlegende Glasfasernetze zu bekommen. „Dies ist das Problem für Vorhelm, aber auch für das Stadtgebiet von Ahlen“, sagt Artmann.

Er wisse von einem Vorhelmer, der sich in Sachen Glasfaser bereits beim Ahlener Versorger informiert hat. Der Bereich der Vorwahl 0 25 28 sei demnach außen vor. „Anders ist es im Gewerbegebiet am Bosenberg. Dort ist alles, was hinter der Bahn liegt und damit die Ahlener Vorwahl nutzt, schon angebunden“, so der FWG-Chef.

Seine Fraktion mache sich zwar für einen flächendeckenden Glasfaserausbau in ganz Ahlen stark, doch dieser könnte an den Hürden im kreisweiten Ausschreibungsverfahren scheitern. Diese machten es örtlichen Anbietern unmöglich, lokal in die Glasfaserversorgung einzusteigen. „Warum dürfen sich unsere Stadtwerke hier nicht einem fairen Wettbewerb stellen?“, fragt Artmann. „Örtliche Anbieter müssen, um zukunftsfähig zu sein, auch neue Geschäftsfelder erschließen.“ Seiner Meinung nach werden bei den Kreis-Ausschreibungen Kosten-Nutzen-Rechnungen sowie Interessentenzahlen zu wenig berücksichtigt.

In der nächsten Sitzung des Ortsausschusses Vorhelm, der am Dienstag, 26. Februar, um 17 Uhr öffentlich im Hotel-Restaurant Witte tagt, soll es auf FWG-Bestreben einen Sachstandsbericht zum Thema Glasfaserausbau geben. Ralf Hübscher, Breitbandkoordinator des Kreises Warendorf, ist dann zu Gast. „Ich hoffe, dass dann auch die Befürchtungen zur Sprache kommen, die wir in unserem Antrag formuliert haben“, sagt Heinrich Artmann.

»In Vorhelm wird ein Glasfaserausbau in näherer Zeit wohl nicht überall stattfinden.«

Heinrich Artmann (FWG)