Welche Kosten kommen auf den Kreis zu? Erinnerung an die Kritik vom März 2017 zum Erwerb des Evangeliars.

 FWG Ahlen kritisiert Erwerb des Evangeliars

Ahlen (at) -  Auf einer Fraktionssitzung der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) Ahlen ist am Dienstagabend auch der von Landrat Dr. Olaf Gericke eingefädelte Rückkauf des Liesborner Evangeliars zur Sprache gekommen. Die FWG Ahlen teilt dessen Euphorie so nicht.

Kritik am Kauf des Liesborner Evangeliars über die Freie Wähler Gemeinschaft (FWG) Ahlen.

1987 waren dem damaligen Landrat Dr. Wolfgang Kirsch 1,14 Millionen D-Mark zu viel für einen Erwerb. 30 Jahre später ist der heutige Landrat stolz auf den Erwerb für drei Millionen Euro dank Unterstützung von zehn Sponsoren. Die FWG Ahlen sehe das Engagement der Sparkasse Münsterland Ost bei dem Rückkauf kritisch, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Wäre es nicht wünschenswerter, wenn die Sparkasse als kommunales Unternehmen sich weiter an der Finanzierung des Handball-Leistungszentrum in Ahlen beteiligen und auch die Zuschüsse an die vielen anderen Vereine zur Förderung der Jugend beibehalten würde?“, fragt die FWG. Und weiter: „Passt die Unterstützung des Kaufes in diese für Banken und ihre Kunden so schwere Zeit?“

FWG-Vorsitzender Heinrich Artmann fordert die Kreistagsmitglieder vor ihrer „vom Landrat anscheinend fest einkalkulierten Zustimmung“ auf, sich folgende Fragen zu stellen: Sollte oder darf der verschuldete Kreis sich überhaupt an „irrwitzigen Kunstspekulationen“ beteiligen und sie noch befeuern? „Letztendlich geht es nur um ein Buch, das zudem keinesfalls verloren geht“, sagt Artmann. So ein Kunstschatz könne auch in einem Museum in Münster oder in Berlin ausgestellt werden.

Die FWG fragt weiter: Werden die vom Landrat gewonnenen Sponsoren nach dieser Unterstützung ihr Engagement bei anderen Projekten im Kreis zurückfahren? Welche Kosten (Umbaukosten, Kosten des Erwerbs, der Versicherung, der Sicherung und der Präsentation) kommen auf den Kreis zu? Besonderes Augenmerk müsse auf die laufenden jährlichen Kosten gelegt werden. Diese könnten schnell zu einem Fass ohne Boden werden. Wieviel Personal werde zusätzlich gebraucht? Die Kosten für die Abtei Liesborn und das Haus Nottbeck in Oelde belasteten den Kreis und damit alle Kommunen über die hohe Kreisumlage schon jetzt viel zu stark.