Zitat von Anicius Manlius Severinus Boethius: „Hättest Du geschwiegen, wärest du ein Philosoph geblieben.“ Glaubt Herr Henke wirklich, dass wir im Rat alle doof sind?
Zum Rathaus: Das Rathaus verfügt über eine Nutzfläche von ca. 12.500 m², die Stadthalle von ca. 3.100 m². Beide Gebäude zeitgemäß und technisch gut zu sanieren, sollte mit 2000 Euro / qm machbar sein. Deshalb und weil nicht unbedingt alles rausgerissen werden muss (z. B. der Ratssaal), hat die FWG einer Sanierung zugestimmt. Aber statt maximal 30 Mio. stehen jetzt ca. 65 Mio. Euro im Raum. Das ist für die FWG Ahlen viel zu viel.
Ein 80 jähriger Architekt, der Ahlen ein undichtes Gebäude übergeben hat (es war immer undicht und nicht nur weil es nicht gewartet wurde) und eine bürokratische Denkmalschutzbehörde (Kosten interessieren diese Behörde wirklich nicht) stehen einer wirtschaftlichen Sanierung entgegen. Ebenso die Vergabekriterien. Es gibt Gesetze, die es Kommunen schwer machen, Gebäude zu sanieren. Das Vergaberecht verbietet es, z. B. Fassaden und Gebäudetechnik vorab bei renommierten Firmen technisch anzufragen. Außerdem ist es zum Schutz der mittelständischen Wirtschaft Kommunen verboten, mit Generalunternehmern zu bauen. Damit ist ein von Henke geforderten Festpreis für eine Sanierung nicht möglich.
Aber es gibt eine Lösung: Ahlener Industrielle kaufen das Rathaus z. B. für 1 Euro, sanieren es und schließen einen 20 jährigen Mietvertrag mit der Stadt ab. Renditen von 2-3 % sollten möglich sein. Bei denkmalgeschützten Objekten können nur Private zusätzlich zur normalen Gebäudeabschreibung anerkannte Sanierungskosten über einen Zeitraum von acht Jahren mit je neun Prozent und weitere vier Jahre mit sieben Prozent von der Steuer abgesetzten.
Der Ahlener Industrie- und Wirtschaftsclub mit seinen Möglichkeiten sollte hierüber nachdenken.
Ausgaben von 65 Mio. Euro trägt die FWG Ahlen für das Rathaus nicht mit. Ein reines Rathaus sollte für 25 Mio. zu erhalten sein und alternativ gerne von Ahlener Unternehmern gebaut und erhalten werden, damit Ahlen Kostensteigerungen wie beim Baubetriebshof erspart bleiben.
Jürgen Henke schreibt: Wir sollten in unserer Stadt Ahlen fair miteinander umgingen und auch fair diskutieren. Dem schließe ich mich an.
Heinrich Artmann
Vorsitzender der FWG Ahlen e. V.