Freie Wähler lehnen das Bauvorhaben der Aramäer ab

Heinrich Artmann wünscht schnelle Beschlussfassung im Rat

-hat- Ahlen - Die Freien Wähler lehnen das Bauvorhaben der aramäischen Kirchengemeinde St. Georg auf dem Areal an der Beckumer Straße ab. Das erklärte der FWG-Vorsitzende Heinrich Artmann am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung. Zeitgleich hat seine Fraktion einen Antrag an Bürgermeister Dr. Alexander Berger auf den Weg gebracht, das Thema in der nächsten Ratssitzung auf die Tagesordnung zu setzen. Darin kündigt die FWG ihre Ablehnung an.

In dem Antrag heißt es: „Das Ansinnen der Kirchengemeinde, eine Kirche und ein Gemeindezentrum zu bauen, wird von uns sehr positiv und unterstützungswürdig gesehen. Wir lehnen aber die vorgesehene Bebauung dieser Ackerfläche ab.“ Deshalb werde die Fraktion der notwendigen Änderung des Flächennutzungsplans und der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans an dieser Stelle nicht zustimmen.

Zur Begründung verweist die FWG auf die städtebauliche Linie der Stadt, die aus ökologischen Gründen keine Baugebiete mehr in den Außenbereichen ausweise. Stattdessen empfiehlt die FWG dem Antragsteller, auf innerstädtische Brachflächen für dieses Bauvorhaben auszuweichen. „Es gibt genügend Brachflächen, die hierfür in Frage kommen. Auch das Zechengelände sollte betrachtet werden“, heißt es in dem Antrag.

Darüber hinaus würde vor allem die Realisierung des geplanten Gemeindezentrums Immissionen verursachen, die zwangsläufig die dort lebende Wohnbevölkerung „erheblich belästigen würden“, selbst wenn gutachterlich geforderte Schutzmaßnahmen umgesetzt würden.

Weiter heißt es in dem Antrag: „Die FWG Ahlen fordert die Verwaltung auf, aufzuzeigen, wie ein ablehnender Beschluss gefasst werden kann. Der Beschlussvorschlag soll beinhalten, dass die angedachte Fläche auch zukünftig im Flächennutzungsplan als landwirtschaftliche Nutzfläche dargestellt bleibt und die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für eine Kirche und ein Gemeindezentrum der Kirchengemeinde auf der jetzigen Ackerfläche abgelehnt wird. Die Verwaltung wird zudem aufgefordert, die Suche nach einer geeigneten innerstädtischen Grundstücksfläche zu unterstützen.“ Eine frühzeitige Festlegung sei für alle Beteiligten zum Vorteil, weil sie der beantragenden Kirchengemeinde St. Georg unnötige, hohe und aufwendigen Planungskosten erspare, die berechtigten Sorgen und Ängste der Anwohner sehr schnell ausgeräumt werden könnten und sich die Verwaltung nicht mit einem aufwendigen Verfahren belasten müsse und sich auf die Suche nach alternativen Standorten konzentrieren könnte. Zuletzt werde auch die Kirchengemeinde sowie der Eigentümer der Ackerfläche durch den Beschluss wirtschaftlich und finanziell nicht belastet.

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Noch Wiese und Acker, aber bald Bauland? Die aramäische Gemeinde St. Georg will hier bauen. Foto: Ulrich Gösmann